Herrlich: Eben war man noch total verspannt. Doch dann spürt man dieses Streichen und Kneten auf dem Rücken. Und wohlige Wärme breitet sich aus.
'So eine Massage tut Körper und Seele einfach nur gut', sagt die Schauspielerin Tanja Wedhorn, 35 ('Mein Herz in Afrika'). Viele Schauspieler halten sich wie sie in Drehpausen mit Massagen fit. Bei einer Massage wird vor allem unsere Haut bearbeitet, unser größtes Organ. Sie ist ein Sinnesorgan wie Augen und Ohren. Mit ihr spüren wir Schmerz, Druck, Kälte und Wärme. Über Rezeptoren gelangen die Empfindungen zum Gehirn.
Besonders wichtig sind für uns sanfte Berührungen. Bei solchen Empfindungen schüttet das Gehirn das Hormon Oxytocin aus, ein Glückshormon, dass angstfrei macht, die Muskeln entspannen sich.
Massagen können zudem das Lymphsystem stimulieren, die Durchblutung aller Organe und die Zellerneuerung fördern. Und sie stärken das Immunsystem.
Dr. Sebastian Stoldt, Heilpraktiker und Promi-Masseur in Hamburg - von ihm lassen sich die TV-Talkmaster Johannes B. Kerner und Reinhold Beckmann massieren - hat Tipps, wie man sich mit einer Massage helfen kann, zum Beispiel bei:
Der kranke Bereich wird mit den Händen durch Streichen, Kneten, Klopfen, Reiben & Vibrieren bearbeitet. Das sind die fünf Grundtechniken der Massage. Auch Laien können sie vorsichtig anwenden. Ergebnis: Das Gewebe wird besser durchblutet (bis zu 500 Prozent). Heilstoffe werden freigesetzt. Verhärtungen der Muskeln lösen sich.
Selbstbehandlung: Man arbeitet zum Herzen hin und nie auf der Wirbelsäule. Mit Daumen und Zeigefinger fasst man leicht die Haut mit dem verspannten Muskel, knetet und walkt ihn vorsichtig. Es sollte nicht weh tun (ca. 10 Minuten).
Dabei hilft eine Akupressurmassage. Dabei werden die schmerzenden Stellen ('Triggerpunkte') gedrückt.
Selbstbehandlung z. B. bei Kopfschmerzen: Man drückt die Punkte rechts und links neben der Halswirbelsäule im Nacken. Es sind leichte Vertiefungen am Haaransatz. Sie sind ziemlich druckempfindlich (mindestens 5 Min. drücken).
Angeboten wird die Stone-Therapie. Der Therapeut legt dabei heiße Steine auf die 'Meridiane' des Körpers. Das sind nach altchinesischer Vorstellung die Bahnen, auf denen die Lebensenergie (Qi) fließt.
Sebastian Stoldt empfiehlt die klassische Ganzkörpermassage. Sie sollte eine Stunde dauern, man liegt dabei. Auch Laien können sie beim Partner durchführen. Man streicht erst sanft, dann stärker über die Haut macht viele kreisende Bewegungen (immer zum Herzen, nie auf der Wirbelsäule), knetet nur sachte. Schon nach 20 Minuten sinken Blutdruck und Pulsschlag. Es wird das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet. Düfte und Musik unterstützen das.
Selbstbehandlung: Eine Gesichtsmassage beruhigt: Man reibt die Hände, um sie zu erwärmen, bedeckt die Augen. Dann streicht man von der Stirnmitte mit beiden Händen zu den Schläfen, dann über die Augenbrauen. Anschließend umrundet man mit einem Finger sanft die Augen, beklopft die Wangen sachte.
Geeignet sind Ganzkörpermassagen mit Massageölen. 'Sie können aber keine Falten glätten', erklärt der Masseur. 'Es hilft nur vorbeugend.' Dabei wird der Zellstoffwechsel angeregt.
Da helfen Thai- und Shiatsu~Massagen. Dabei wird man vom Therapeuten unter anderem auch gepresst, gerenkt und gedehnt. Die Lebensgeister erwachen dabei garantiert.
Selbstbehandlung: Da empfiehlt Stoldt eine Bürstenmassage. Mit einer trockenen Haarbürste oder einem Schwamm streicht man kreisend über die Haut (immer zum Herzen hin) in dieser Reihenfolge: Oberschenkel, Unterschenkel, Oberarme, Unterarme, Brust, Bauch, Rücken.
Man muss mit einem Euro pro Behandlungsminute rechnen. Das gilt für alle Massagearten. Die gesetzlichen Kassen zahlen nur bei Schmerzen und nur für die klassische Massage.
Praxis Sebastian Stoldt, Tel. 040-457300, www.tsst.de.
Verband der Masseure: www.vpt-online.de
Quelle: REVUE, Ausgabe 47/2007 vom 15. November 2007, S. 54 ff.